Therapeutische Spiele für eine lebendige und kreative Psychotherapie und Beratung

Patient:innen spielerisch aktivieren

Kindern und Jugendlichen fällt es oft schwer, über sie belastende Themen zu sprechen oder Worte dafür zu finden. Therapiespiele werden vor allem mit jungen Patient:innen häufig eingesetzt, sie ...

  • bieten die Möglichkeit, in einer entspannten spielerischen Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen.
  • erleichtern es Kindern und Jugendlichen, sich zu öffnen.
  • können wahre Wunder wirken, wenn Kinder und Jugendliche einer Therapie gegenüber skeptisch oder negativ eingestellt sind.
  • eignen sich als Eisbrecher am Anfang eines Therapie- und Beratungsprozesses. 
  • machen einfach Spaß. 

Die neuen Therapiespiele

Für welche Einsatzbereiche eignen sich Therapiespiele?

Therapiespiele sind überall dort einsetzbar, wo therapeutisch oder pädagogisch mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet wird: Psychotherapie, Beratungsstellen, Familienzentren, Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, Kinderpflegediensten, ambulanten Praxen, stationären Einrichtungen für Kinder und Jugendliche, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Trauergruppen, Schule und vieles mehr.

Für den (sozial-)pädagogischen Einsatzbereich können Spielkarten mit »schweren« Themen, die auf den therapeutischen Kontext abzielen, aussortiert werden. 

In welchen Phasen von Therapie und Beratung können Spiele eingesetzt werden?

Therapiespiele eignen sich für jede Phase der Therapie und Beratung mit Kindern und Jugendlichen. Gerade am Anfang eines Therapie- und Beratungsprozesses können sie gut als Eisbrecher eingesetzt werden, um die Patient:innen und die Themen, die sie bewegen, kennenzulernen. Je nach Konzeption kann das Therapiespiel aber auch die zentrale Intervention der Therapiestunde sein.

Wie viel Zeit muss ich für ein Therapiespiel einplanen?

Therapiespiele sind so konzipiert, dass sie in einer therapeutischen Sitzung von 50 Minuten gespielt werden können, inklusive der Begrüßung, Einleitung und Verabschiedung der Patient:innen. Sie können die Spieldauer verkürzen, indem sie bei Spielen mit Würfel zwei statt einem Würfel einsetzen oder bei Kartenspielen weniger Karten ausgeben. Oder Sie vereinbaren eine feste Spieldauer und werten dann aus. Wichtig ist, dass Spieländerungen vor dem Spiel besprochen werden.

Wenn Sie am Ende der Sitzung noch nicht fertig sind, zum Beispiel weil Sie über das Spiel mit dem/der Patient:in tiefer in ein Thema eintauchen, können Sie den Spielstand mit einem Foto dokumentieren und in der nächsten Sitzung an dieser Stelle weiterspielen.

Mit wie vielen Personen kann ich die Therapiespiele einsetzen?

In der Regel sind die Spiele für Gruppengrößen von zwei bis vier (oder sechs) Spielende konzipiert. Bei größeren Gruppen können Sie Teams bilden.

Für welches Alter eignen sich die Therapiespiele?

Die Spiele können in der Regel ab ca. 6 Jahren gespielt werden. Häufig setzen die Spiele eine gewisse Lesefähigkeit voraus. Je nach Reife und kognitiver Entwicklung können Sie die Spiele aber auch mit jüngeren Kindern oder Klient:innen mit eingeschränkten Lesekenntnissen spielen, indem Sie einfach diesen Part mit übernehmen.

Nach oben gibt es bei der Altersspanne kaum eine Grenze. Manche ältere Jugendliche stehen Spielen ablehnend gegenüber, da sie es als »kindisch« empfinden. Arbeiten Sie mit einzelnen Spiele-Bestandteilen wie Frage- oder Übungskarten und laden Sie immer mal wieder zum Spielen ein. Mit zunehmendem Alter werden Jugendliche häufig wieder spielfreudiger und lassen sich gerne auf diesen Zugang ein. 

Für die Arbeit mit erwachsenen Patientinnen und Klienten gibt es speziell konzipierte Spiele. Viele Spiele für Kinder und Jugendliche eignen sich auch für Erwachsene, vor allem, wenn diese gerne spielen. Fragen Sie Ihre Patient:innen einfach, ob sie Lust darauf haben.

Kann ich meinen Klient:innen Therapiespiele für zu Hause mitgeben?

Therapiespiele sind in der Regel so konzipiert, dass sie gemeinsam mit einer Fachperson gespielt werden, die das Spiel fachgerecht begleitet und mögliche Belastungen adäquat auffangen kann. Sie können Ihren Patient:innen einzelne Frage- oder Infokarten mit nach Hause geben, damit diese das Thema weiter bearbeiten und Sie in der nächsten Sitzung daran anknüpfen können.

Einzelne Spiele hingegen eignen sich auch für den Einsatz in der Familie, Hinweise dazu finden Sie ggf. in den Booklets.

Wie verhalte ich mich als Therapeut:in und Fachkraft im Spiel?

Vor allem, wenn Sie mit Patient:innen zu zweit spielen, ist es erforderlich, dass Sie mitspielen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und beantworten Sie die Spielfragen ausführlich, um die Mitspielenden zu einer differenzierten Beschäftigung mit den Themen anzuregen. Lassen Sie Ihr professionelles Gefühl entscheiden, wie viele Informationen Sie von sich preisgeben möchten. Oder Sie erklären Patient:innen vor dem Spiel, dass Sie in die Rolle einer fiktiven Person schlüpfen, der Sie zudem eine fiktive Biografie erstellen können. Eine weitere Möglichkeit ist, sich gemeinsam mit der Patientin eine Antwort zu überlegen, was dann bedeutet, dass der Patient im Dauereinsatz ist.

Wenn Sie mit einer Gruppe spielen, können Sie die Funktion einer Spielleiterin einnehmen, ohne sich aktiv am Spiel zu beteiligen.

Was tun, wenn ein Patient eine Frage nicht beantworten möchte?

Unterstützen Sie die Spieler:innen bei der Entwicklung ihrer Antworten und machen Sie hierbei deutlich, dass jede Antwort akzeptiert ist. Achten Sie darauf, dass Sie keine bestimmten Antworten provozieren oder erwarten – so mindern Sie die Gefahr sozial erwünschter Antworttendenzen.

Lassen Sie die Spielerin einfach aussetzen, wenn diese nicht auf eine bestimmte Frage antworten oder eine Spielaktion durchführen möchte. Sollte es Punkte oder Chips für die Durchführung geben, erhält die Spielerin dann keinen Punkt.

Was zeichnet die Beltz Therapiespiele aus?

Die Beltz Therapiespiele entsprechen höchsten therapeutischen Kriterien. Die Spielfreude soll dabei nicht zu kurz kommen – die Spiele weisen sich unabhängig vom therapeutischen Kontext durch Spannung und Spieldynamik aus. Die qualifizierten und erfahrenen Autor:innen lassen die Konzepte von einem Spielegremium begutachten und prüfen das Spiel in zahlreichen Testspielen.

Damit die Produkte langlebig und möglichst nachhaltig sind, kommen hochwertige Materialien, dicke Pappenstärken und Figuren aus Holz zum Einsatz. Die Spiele werden in Deutschland und angrenzenden Ländern produziert, um lange Lieferwege zu vermeiden.

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Die Gruppe »Psychotherapeutische Spiele und kreative Materialien«, gegründet von der Spieleautorin Melanie Gräßer, ermöglicht einen Austausch zum Thema. 

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